Luzern, 20.3.17 (kath.ch) Mutige Frauen standen im Zentrum der diesjährigen Preisverleihung der Herbert Haag-Stiftung im Hotel Schweizerhof: Die renommierte Auszeichnung ging an die Pastoraltheologin Jadranka Rebeka Anić (Kroatien), die Bibelwissenschaftlerin Mercedes Navarro Puerto (Spanien), die Basler Initiantinnen und Initianten der kirchlichen Gleichstellungsinitiative sowie an die Pilger-Initiative «Für eine Kirche mit* den Frauen». Gegen 400 Personen nahmen an der Preisverleihung teil.
NACHGEFRAGT bei JOSEF JEKER, KIRCHLICHE GLEICHSTELLUNGSINITIATIVE
Herr Jeker, dank Ihnen und 30 weiteren Mitstreitern der Gleichstellungsinitiative sind die beiden Katholischen Landeskirchen Basel-Stadt und Baselland seit zwei Jahren verpflichtet, sich für die völlige Gleichberechtigung der Frauen in der Katholischen Kirche einzubringen. Heute wird die Initiative in Luzern mit dem Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen das?
Gleichstellung. Delegation der Römisch-katholischen Kirche Baselland weibelt im Vatikan für Frauen im Priesteramt.
Der Papst ist in den Ferien. Kardinal Gerhard Müller, der Präfekt der Glaubenskongregation, hat auch keine Zeit für die Delegation, die vergangenes Wochenende extra aus dem fernen Baselbiet angereist war. Doch die sieben Vertreter des Landeskirchenrats und des Synodebüros der Römisch-katholischen Kirche des Kantons Baselland liessen nicht locker. Immerhin kamen sie mit einem Verfassungsauftrag im Gepäck: Dass die Landeskirchen beider Basel den zuständigen kirchlichen Organen das Anliegen unterbreiten, dass «die gleichberechtigte Zulassung zum Priesteramt, ungeachtet Zivilstand und Geschlecht, ermöglicht werde». So will es die kirchliche Gleichstellungsinitiative, die 2014 deutlich angenommen wurde. (mehr …)
Eine Begegnung der katholischen Kirche mit dem weiblichen Geschlecht, Alphörnern und Schweizer Bischöfen. Von Patrick Griesser, Rom.
Rom trifft keine Schuld, wenn Frauen zumindest in naher Zukunft in der Kirche nicht mehr zu sagen haben. Die Stadt zeigt sich an diesem Wochenende von ihrer besten Seite. Fast ist es ein bisschen zu viel von allem: der Himmel strahlend blau, die Sonne stechend, die Gebäude ewig, schön und schon ewig im Verfall. Geschichtsträchtige Kulisse für einen Marsch Hunderter Katholiken, die sich mehr Rechte und Verantwortung für Frauen in der Kirche wünschen.
Er wirkt wie ein Protestzug in Sandalen, der sich an diesem Samstag über die glühend heissen Pflastersteine und durch enge Gassen von Kirche zu Kirche schiebt, bis er am Abend im Vatikan endet. Vorbei an Gucci und Dolce & Gabbana durch Roms Nobelgassen mit ihrer ganzen Grandezza ziehen annähernd 400 Katholiken mit von der Hitze gezeichneten, roten Gesichtern, Rucksäcken und ihren Bannern, auf denen «Kirche mit den Frauen» steht. Doch protestieren ist in der katholischen Kirche nicht vorgesehen. Das Heil kommt – wenn – von oben. (mehr …)
Muttenz. Auf dem Weg durch die Instanzen: Die Vertreter der Katholiken beider Basel wollen sich im Vatikan für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Kirche einsetzen. Das sagte der Baselbieter Synodenpräsident Pascal Ryf am Rande des ersten gemeinsamen Treffens der Synoden der Römisch-katholischen Landeskirche Baselland und der Römisch-Katholischen Kirche Basel am Mittwochabend in Muttenz. Das Ziel sei es, die im vergangenen September angenommene Gleichstellungs-Initiative in Rom zu deponieren. (mehr …)
Anstossen auf das klare doppelte Ja zur kirchlichen Gleichstellung.
Vier von fünf Katholikinnen und Katholiken befürworten einen gleichberechtigten Zugang zum Priesteramt, unabhängig von Geschlecht und Zivilstand.
Im Kanton Basel-Stadt sagten 4288 Ja (81,8%) zur Gleichstellung, nur 954 legten ein Nein ein. Noch deutlicher war das Ja im Kanton Basel-Landschaft: Gemäss dem provisorischen Resultat betrug der Ja-Anteil 87,5%. (mehr …)
Dürfen in Zukunft auch Frauen und Verheiratet Priester werden? Um dieses Thema ist es in der Gleichstellungs-Initiative in Basel gegangen. Über diese Initiative hat das katholische Stimmvolk beider Basel seine Stimmzettel eingelegt. Und – diese Initiative ist angenommen worden.
Radio Life Channel in einem Rückblick zu der Gleichstellungs-Initiative:
Verheiratete Priester und weibliche Priester – immer wieder werden die Römisch-Katholischen Landeskirchen in beiden Basel in Zukunft ihren Bischof Felix Gmür und den vatikanischen Klerus mit dieser Forderung konfrontieren. Überdeutlich fielen die Ja-Stimmen der Katholikinnen und Katholiken zur Gleichstellungsinitiative in beiden Kantonen aus: 81,8 Prozent in der Stadt, 87,4 Prozent auf dem Land (vorläufiges Ergebnis). Die Stimmbeteiligung lag bei 22,1 Prozent respektive 29,8 Prozent.
Nun, da die zwei Forderungen in beiden Landeskirchen verankert sind, versprechen deren Präsidenten Christian Griss in Basel und Ivo Corvini in Baselland, sie würden «dieses Anliegen den zuständigen kirchlichen Organen immer wieder unterbreiten». Konkret wollen beide Präsidenten ihre Anliegen Ende Oktober auf dem regulären Treffen der Landeskirchen im Bistum Basel (AG, BE, BL, BS, JU, LU, SH, SO, TG, ZG) ins Gespräch bringen. Auch ein Besuch beim päpstlichen Nuntius in Bern und eine Podiumsdiskussion zum Thema sind angedacht. (mehr …)
Die Römisch-Katholische Kirche in Basel-Stadt und die Landeskirche in Baselland haben gestern vom Kirchenvolk den Auftrag bekommen, sich für eine Abschaffung des Zölibats und für die Zulassung von Frauen zum Priesteramt einzusetzen. Das Ergebnis der sogenannten Gleichstellungs-Initiative fiel deutlich aus: In Basel-Stadt stimmten rund 81 Prozent für das Anliegen, in Baselland waren es noch mehr: Dort fand die Initiative laut einem vorläufigen Ergebnis von gestern Abend bei 87,4 Prozent der Katholiken Zustimmung. Die Wahlbeteiligung fiel allerdings verhalten aus. In Basel-Stadt ging nur jeder Fünfte zur Wahl, in Baselland fast jeder Dritte. (mehr …)
Gleichstellung in der Kirche: Abstimmung in Basel, 2014 (Bild: RKK-BL)
Die katholischen Gläubigen in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben am Sonntag, 28. September, die kirchliche Gleichstellungsinitiative deutlich angenommen. Mit 81,8 Prozent Ja-Stimmen in Basel-Stadt und 87,4 Prozent (noch provisorische Zahl) Ja-Stimmen in Basel-Landschaft stellten sie sich hinter die entsprechenden Verfassungsänderungen ihrer Kirche.
Stimmberechtigt waren die Mitglieder der katholischen Kirche in den beiden Kantonen, die älter als 16 Jahre sind. Die Wahlbeteiligung in Basel-Stadt lag bei 22,1 Prozent. Es wurden 4.288 Ja- und 954 Nein-Stimmen abgegeben. In Basel-Landschaft lag die Wahlbeteiligung zur gleichen Vorlage bei 29,8 Prozent, es wurden 14.987 Ja- und 2007 Nein-Stimmen abgegeben. (mehr …)