Präsidenten sprechen von erfolgreichem Gespräch mit dem Bischof über die Gleichstellungsinitiativen
«Entspricht das der ursprünglichen Idee?», fragt etwas rhetorisch Robert Weller vom Initiativkomitee. Die Präsidenten der Synoden und der Kirchenräte von Baselland und Basel-Stadt bezeichnen das Gespräch mit Bischof Felix Gmür über die Umsetzung der Gleichstellungsinitiative hingegen als «erfolgreich».
Rund 2800 Katholiken unterschrieben vor zwei Jahren die «kirchlichen Gleichstellungsinitiativen». Nach deren Wortlaut sollten die Behörden der Kantonalkirchen in Basel-Stadt und Baselland verpflichten werden, «darauf hinzuwirken, dass die Römisch-Katholische Kirche die gleichberechtigte Zulassung – unabhängig von Zivilstand und Geschlecht –zum Priesteramt ermöglicht.» Im Sommer 2013 stimmten beide Synoden der in beiden Kantonen gleichlautenden Initiative zu. Die konkreten Verfassungstexte übernahmen das von der Bistumsleitung kritisch beurteilte Verb «hinwirken» mit je unterschiedlichen, etwas abschwächend wirkenden Zusätzen.
Doch Bischof Felix Gmür, der gemäss Stadtbasler Kirchenverfassung Änderungen, die seelsorgliche Belange betreffen, genehmigen muss, verweigerte seine Zustimmung. Aber er lud die vier Präsidenten zum Gespräch. Nach dem jetzt vorliegenden Vorschlag sollen die Behörden das Anliegen der Gleichstellung den dafür zuständigen kirchlichen Organen nur noch «unterbreiten». «In einem konstruktiven Dialog» sei es gelungen, «mit einer einzigen Formulierungsänderung einen Kompromiss zu finden, der der Initiative gerecht werde», heisst es in einer von den vier Präsidenten unterzeichneten Pressemitteilung. Das sei eine sehr schwache Form des Hinwirkens, meint dazu Robert Weller vom Initiativkomitee. Die vier Präsidenten seien hier den Weg des geringsten Widerstands gegangen. Er verstehe nicht, weshalb sie das als notwendig erachteten.
In den nächsten Synodensitzungen in beiden Kantonen wollen die Präsidenten Rückkommensanträge stellen, mit dem Ziel, den Kirchenparlamenten den Austausch der Verben schmackhaft zu machen, um dann am 28. September 2014 die Stimmberechtigten entscheiden zu lassen. Ob das Initiativkomitee die Abschwächung der Formulierung hinnehmen will, wird es gemäss Weller am 8. Januar entscheiden.
Alois Schuler, Kirche heute