Der baselstädtische Kirchenrat ist gewillt, die Gleichstellungsinitiative auch ohne Genehmigung des Bischofs zur Abstimmung zu bringen. Dies sagte Kirchenratspräsident Christian Griss an der Synode.
Synodenpräsident Jean W. Ziegler hat Unterstützung erhalten: Urs Abächerli als Vizepräsident und Hans Aebischer als Sekretär. Das Budget 2014 war unbestritten.
«Wir wollen die Initiative nicht verwässern oder verschleppen», hielt Christian Griss, Präsident des Kirchenrats der Römisch-Katholischen Kirche Basel-Stadt (RKK BS) an der Synode zum weiteren Vorgehen in Sachen Gleichstellungsinitiative fest. In seiner Ende Oktober eingegangenen Stellungnahme hatte Bischof Felix Gmür dem Kirchenrat mitgeteilt, dass er die Initiative so nicht genehmigen könne, und die Präsidenten der Kirchenräte und der Synoden der beiden Basel zu einem Gespräch eingeladen. Man könne sich fragen, ob es richtig sei, sich darauf einzulassen, sagte Griss. Es gebühre aber allein schon dem Anstand, das Angebot nicht auszuschlagen. Das «Nein, aber» aus Solothurn war für den baselstädtischen Kirchenrat nicht überraschend gekommen. Wenn der Bischof zugestimmt hätte, hätte er ein kleines kirchenrechtliches Erdbeben ausgelöst, meinte Griss. Falls es in dem auf Mitte Dezember angesetzten Gespräch zu keiner Einigung kommt, kann sich der Kirchenrat vorstellen, auf den bischöflichen Segen zu verzichten und bei einem Ja der Stimmberechtigten die neue Bestimmung mit einem entsprechenden Hinweis in die Verfassung aufzunehmen. «Wir haben eine gültige Initiative, und die bringen wir zur Abstimmung», sagte Griss.
Budget mit geringem Überschuss
Haupttraktandum der Synode war das Budget 2014. Die RKK BS rechnet bei einem Aufwand von 19,102 Millionen Franken mit einem Überschuss von 113 000 Franken. Ohne Opposition genehmigte die Versammlung den Voranschlag.
Ebenfalls unbestritten war die Wahl von Urs Abächerli (St. Clara) zum Vizepräsidenten und von Hans Aebischer (Heiliggeist) zum Sekretär der Synoden. Damit hat Synodenpräsident Jean W. Ziegler, der bisher als ein Ein-Mann-Büro funktionierte, Unterstützung bekommen. Abächerli sagte, dass ihn die früheren Gehässigkeiten in der Synode bisher von einem Engagement abgehalten hätten.
Eine Nachricht gibt es noch zur Verfassungsrevision: Hans-Peter Roth, Präsident der vorberatenden Kommission, teilte mit, dass diese im ersten Semester 2014 der Synode einige Punkte für eine Teilrevision vorlegen werde. Zugleich werde die Synode über eine Totalrevision entscheiden müssen.
Regula Vogt-Kohler, Kirche heute