Ein Basler Initiativkomitee fordert, dass auch Homosexuelle zum Priesteramt zugelassen werden. Dies berichtet der lokale Fernsehsender für das Mittelland, TeleM1. Nicht überall findet die Initiative, die an Pfingsten gestartet ist, Zustimmung.
„Im Vordergrund stehen für uns das Frauenpriestertum und die Abschaffung des Pflichtzölibats, aber die Initiative bedeutet auch die Gleichstellung für Homosexuelle“, so die basel-städtische Initiantin Anita Lachenmeier, Nationalrätin der Grünen, auf der Homepage der Kirchlichen Gleichstellungsinitiative.
Auch Anne Peters, Mitglied des Initiativkomitees von Baselland und Professorin für Völker- und Staatsrecht an der Universität Basel, will eine konsequente Gleichstellung bei der Priesterweihe: „Ich bin für die Zulassung unabhängig von der sexuellen Orientierung.“
„Kirchenrecht steht über dem Staat“
Im Interview mit TeleM1 spricht sich der katholische Pfarrer von Beinwil im Freiamt AG, Richard Strassmann, gegen die Initiative aus. Er nehme, so berichtet der TeleM1, die Initiative nicht ernst. Strassmann berufe sich auf die Bibel, die deutliche Hinweise gebe, dass homosexuelle Priester nicht im Sinne von Gott seien. „Wir können das nicht verordnen. Das Kirchenrecht steht über dem Staat und ist etwas für sich. Das [die Initiative, Anm. der Red.] ist etwas Erfundenes und ist für mich nicht relevant.“ Zudem stelle er sich die Frage, warum die Initiative an Pfingsten lanciert werde.
Der Kirchenratspräsident der römisch-katholischen Landeskirche Aargau sehe die Sache etwas anders, so der Lokalsender. Er würde es begrüssen, wenn Frauen, Verheiratete und auch Homosexuelle Priester werden könnten. […]
Das Basler Initiativkomitee hat am 7. Juni an einer Pressekonferenz seine Anliegen vorgestellt und fordert, „dass die Römisch-Katholische Kirche die gleichberechtigte Zulassung – unabhängig von Zivilstand und Geschlecht – zum Priesteramt ermöglicht“.
Basel, 13.6.2011 (kipa/arch/am)