BASEL. Katholiken beider Basel wollen per Initiative die Zulassung zum Priesteramt für alle veranlassen – auch für Homosexuelle.

Inglin und Lachenmeier (LUA)

Ob verheiratet, weiblich oder schwul: die Kirchliche Gleichstellungsinitiative möchte alle zum Priesteramt zulassen. In Basel-Stadt und Baselland hat sich dazu je ein Initiativkomitee aus fortschrittlichen Katholiken gebildet, mit dabei sind etwa Theaterdirektor Georges Delnon und Nationalrätn Anita Lachenıneier (Grüne). «Im Vordergrund stehen das Frauenpriestertum und die Abschaffung des Zölibats, aber die Initiative bedeutet auch die Gleichstellung für Homosexuelle», sagte sie gegenüber der Zeitung «Sonntag».

Gemäss Mitinitiant und CVP-Grossrat Oswald Inglin fordere man etwas längst Überfälliges:  «Die Kirche weiss, dass Leute in ihrem Dienst sind, die den heutigen Kriterien nicht entsprechen – das ist reine Verlogenheit.»

Dass die Debatte ausgerechnet in Basel lanciert werde, liege am liberalen Klima der Region. Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz befürwortet das Anliegen, will es jedoch nicht unterstützen: «Das liegt in der Zuständigkeit von Rom», so Präsident Georg Fellmann. Die Umsetzung werde nur Schritt für Sclıritt in einem langen Prozess möglich sein: «Es  ist nicht realistisch, dass in absehbarer Zeit bekennende Homosexuelle als Priester wirken», so Fellmann.

20 Minuten, 14.06.2011